HTV – Hamburger Taxenverband e.V

Akute Probleme mit Taxiposten in St. Pauli

Die Verkehrsabteilung der Polizeiwache PK14 in der Caffamacherreihe ist nicht nur zuständig für die gesamte Innenstadt, sondern auch für die Stadtteile St. Georg und St. Pauli. Deshalb werden sich in Kürze Vertreter des Taxengewerbes mit dem dortigen Leiter der Verkehrsabteilung Hr. Klimmek treffen, um einen Dialog mit den Zuständigen zu beginnen. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten von Hamburger Taxifahrern. Zu den drängensten Problemen zählt die Situation um die Taxiposten rund um die Reeperbahn. Zur Vorbereitung des Gesprächs hat der HTV zahlreiche Probleme aufgelistet und Lösungsvorschläge in die Diskussion gebracht.

Das Schreiben des HTV an den Leiter der Verkehrsabteilung beim PK14 Hr. Klimmek:

Hamburg, 22. Februar 2014

Vorschlag für Gesprächs-Themen

Sehr geehrter Herr Klimmek,

vielen Dank für Ihre freundliche Einladung zu einem Gespräch bei Ihnen. Gerne komme ich zusammen mit ein oder zwei weiteren Kollegen aus dem „AK Taxiposten“ der Arbeitsgemeinschaft Taxenverbände Hamburg (ARGE) zu Ihnen. Aus den vorbesprochenen Donnerstag-Terminen passen bei uns besonders gut der 27. Februar oder der 20. März 2014, jeweils ab 15:00 Uhr.

Angesichts des großen Zuständigkeitsbereichs der von Ihnen geleiteten Verkehrsabteilung des PK14, neben dem Innenstadtbereich auch St. Georg und St. Pauli, wird es Sie nicht überraschen, dass wir eine ganze Reihe von Punkten haben, die wir gerne mit Ihnen erörtern möchten. Dabei verstehen wir diesen Termin als Auftakt eines Dialogs mit dem Ziel, gemeinsam mit Ihnen und Ihren Kollegen eine Verbesserung gerade bei der Situation rund um die Taxiposten und die nachfragegerechte Bereitstellung der Hamburger Taxen zu erreichen.

Folgende Punkte brennen den Hamburger Taxifahrern besonders auf den Nägeln:

1. Die beiden Ersatzposten „Valentinskamp“ und „Neue ABC-Straße“ (für Taxiposten Gänsemarkt“) sind regelmäßig durch Falschparker verkleinert bzw. komplett unbenutzbar. Der dritte von Hr. Struwe zugesagte Ersatzposten direkt am Gänsemarkt, welcher eigentlich unmittelbar nach dem Weihnachtsmarkt eingerichtet werden sollte, ist bisher nicht vorhanden.

2. In der von Gastronomie-Besuchern hoch frequentierten Lange Reihe fehlt ein zentraler Taxiposten, insbesondere in den Abendstunden (evt. temporärer Posten wie bei der „Fabrik“?)

3. Die Situation rund um die Reeperbahn ist angesichts des Missverhältnis von Raum zu Ansturm im Abend-/Nachtbereich, insbesondere am Wochenende, für alle Beteiligten schwierig. Während die Taxiposten

    a) zwischen Hamburger Berg und Talstraße
    b) Beim Trichter (Operettenhaus)
    c) Davidstraße

für den Bedarf ausreichend dimensioniert sind, und beim

    d) Taxiposten Große Freiheit/Simon-von-Utrecht-Straße

die Platzverhältnisse nur wenig Spielraum für Verbesserungen lassen, gibt es große Probleme mit, aber auch Möglichkeiten zur Verbesserung bei

    e) dem regelmäßig zugeparkten Taxiposten rechtsseitig stadtauswärts zwischen Millerntor und Hein-Hoyer-Straße
    f) dem Taxiposten am Beatlesplatz
    g) dem Taxiposten beim Hans-Albers-Platz .

zu e) Obwohl hier einige Nachfrage-Schwerpunkte liegen, insbesondere bei der Kreuzung Hein-Hoyer-Straße (Haspa), dazu bei den Lokalen McDonalds und Herzblut sowie beim Ballsaal/ Neidclub, sind große Teile des (temporären) Taxipostens in den Wochenend-Nachtstunden von privaten PKWs zugeparkt. Die vor einigen Jahren noch häufiger tätigen Abschleppwagen wurden schon lange nicht mehr gesichtet.

zu f) Zahlreiche Probleme mit dem Posten sind auf das gleiche Grundübel zurück zu führen: Der Posten ist auf der falschen Seite der parallelen Parkstraße. Die Fahrgäste kommen sämtlichst aus den rechtsseitigen Lokalen und der rechtsseitigen Großen Freiheit und müssen erst einmal die Straße queren, um zum linksseitigen Taxiposten zu gelangen. Ein Tausch des linksseitigen Taxipostens, der nur auf halber Länge, dafür aber zweispurig ist, gegen die rechtsseitigen Parktplätz vor und nach Beatles-Blatz/Große Freiheit (einspurig, auf voller Länger) würde viele Probleme lösen:  1) die gefährliche Mischung aus starkem Fußgänger- und PKW-Verkehr,   2) die illegale Bereitstellung zahlreicher Taxen im bisher unterversorgten Bereich zwischen den hochfrequentierten Gaststätten China Lounge, Thomas-Reed-Club, NOHO-Club und dem Beatles-Platz sowie   3) der „Tourklau“ von durchfahrenden Taxen, die zwischen den ordnungsgemäß aufgestellten Taxiposten-Wagen und den herausströmenden Fahrgästen durchfahren – samt Blockade sowohl des nachfolgenden Verkehres als auch auch der mit Fahrgästen besetzten Wagen vom Taxiposten .

zu g) Der früher bis an die Kreuzung zur Davidstraße reichende Taxiposten (dort war vor langer Zeit und auch vor Burger King das Hotel Stein, weswegen viele Taxifahrer diesen Posten immer noch „Stein“ nennen) hat jetzt eine Lücke zum Kreuzungsbereich. Hier stehen regelmäßig Taxen in illegaler Bereitstellung, weil es dort eine große Nachfrage gibt. Eine schlimme Unsitte ist auch hier das Einfahren von freien Taxen und das Anhalten in zweiter Reihe: Einerseits wird auch hier „Tourklau“ gegenüber den sich ordentlich am rechtsseitigen Taxiposten einreihenden Kollegen betrieben, andererseits die Ausfahrt von mit Fahrgästen besetzten Taxen stark behindert, desgleichen Taxen mit Fahrgästen, welche zum Hans-Albers-Platz gebracht werden wollen. Durch diese Stop+Go-Reihe stauen sich nach hinten nachrückende Taxen so auf, dass auf der Reeperbahn regelmäßig die Einfahrt in die Silbersackstraße behindert wird.

4. Ein Bereich mit großer Taxinachfrage, aber fehlendem Taxiposten ist der Spielbudenplatz. Vielleicht könnte eine Versorgung der Besucher der am Spielbudenplatz liegenden Lokale und Veranstaltungsorte verbessert werden im Zusammenhang mit den Abriss- und Neubau-Arbeiten der Esso-Häuser. Vielleicht könnte dort über einen künftigen Taxiposten nachgedacht werden.

5. Schwierig ist auch die nächtliche Verkehrssituation am Wochenende in den Straßen Hamburger Berg, Hein-Hoyer-Straße und Wohlwillstraße. Beim Hamburger Berg fassen die Bürgersteige nicht die Menschenmassen, weswegen größere Teile des nächtlichen Publikums auf den Straßen stehen und gehen. Vielleicht sollte dort die (wochenend-) nächtliche Durchfahrt wegen der hochgefährlichen, auch immer wieder zu Aggressionen bei trunkenen Fußgängern führenden Situation untersagt werden. Ein temporärer Taxiposten an der Kreuzung Seilerstraße böte zudem flexiblere Abfahrmöglichkeiten, er könnte ergänzt werden um einen zweiten temporären Taxiposten an der Kreuzung Simon-von-Utrecht-Straße/Hamburger Berg.

6. Interesse haben wir Taxifahrer auch an den Aufstellmöglichkeiten für Taxen im Innenstadtbereich. Hier sind wir beispielsweise an Ihren Planungen rund um die kommende Großbaustelle Stadthausbrücke/Große Bleichen interessiert, weil diese Baustelle sicherlich Auswirkungen auf den wichtigen Taxiposten gegenüber dem Rainessance-Hotel haben wird. Hier bieten wir Ihnen für einen möglichen Ersatzposten unsere Mitarbeit und Expertise an.

Eine abschließende persönliche Anmerkung noch zur Taxen-Situation beim Empire-Riverside-Hotel (Bernhard-Nocht-Straße): Ich halte es für einen Planungsfehler, dass vor diesem wichtigen Hotel kein Taxiposten eingerichtet wurde. Zwar ist nicht weit entfernt der Taxiposten Davidstraße, aber der ist, weil um die Ecke, für die potentiellen Fahrgäste nicht zu sehen. Nun wird insbesondere im Abend- und Nachtbereich, also zu den Zeiten, in denen die „Bar im 20. Stock“ des Hotels zahlreiche Hamburg-Besucher anzieht, der große Bedarf an Taxen durch sich dort illegal bereit stellende Kollegen gestillt – eine für alle Seiten unbefriedigende Situation. Nach meiner persönlichen Meinung gehört vor jedes Hotel und sonstiger Ort dieser Größe und Bedeutung ein Taxistand.

Wir freuen uns auf den Beginn eines konstruktiven Dialogs mit Ihnen und Ihren Kollegen und auch über Ihre – gerne auch kurzfristige – Rückmeldung für unseren Gesprächstermin. Hierfür können Sie gerne unsere eMail-Adresse info@hamburgertaxenverband.de oder meine persönliche Rufnummer 01xx-xxxxxxxx verwenden.

Mit freundlichem Gruß

Clemens Grün
2. Vorsitzender  HTV – Hamburger Taxenverband e.V.